Letztens habe ich zufällig ein Video von einer Motivations-Rede von Arnold Schwarzenegger gesehen. Diese hat er wohl 2018 auf einer Veranstaltung des Motivationstrainers Jürgen Höller gehalten. Laut den Kommentaren haben Millionen Menschen inzwischen diese Rede gesehen und gehört. Auch Kommentare wie „Most inspiring story ever“ findet man dazu.
Ich gestehe, ich habe die meisten ‚Arni‘-Filme gesehen. Ich mag ihn, nach dem, was ich über Arnold Schwarzenegger weiß. Seine Ansprache hat mir gut gefallen und mich auch einige Tage beschäftigt. Natürlich ist sie professionell und inhaltlich eben auch auf den Gastgeber und das Publikum ausgerichtet. Jedoch habe ich ein ‚aber‘ für meinen Kommentar. (Und einige Leute meinen ja, dass alles was vor einem ‚aber‘ kommt eh nicht wert ist, Aufmerksamkeit zu bekommen.)
Mittlerweile findet man ja nur schwerlich das Audio zu der Rede, soweit ich mich jedoch erinnere beginnt sie mit der Aussage „Als erstes müsst Ihr eine Vision haben und deren Verwirklichung konsequent verfolgen.“ Und genau das ist der Teil, dem ich nicht zustimme! Man muss keine Vision haben. Ich glaube, wenn man eine Vision hat, so muss man an ihrer Verwirklichung arbeiten und je größer sie ist, desto härter muss man arbeiten und desto mehr muss man sich auch gegen Nein-Sager und Zweifler durchsetzen. Aber man kann auch ohne eine Vision ein erfülltes, glückliches und auch erfolgreiches Leben führen. Denn Erfolg bemisst sich nur für manche an Geld und Ruhm.
Was Schwarzenegger später in seiner Rede sagt, halte ich für viel wichtiger: Nicht aufzugeben und sich nicht entmutigen zu lassen. „Hinfallen ist keine Schande. Aber Liegenbleiben ist verachtenswert.“ – Das stand schon vor vielen Jahren auf dem Blatt eines meiner Kalender. Hartnäckigkeit ist essenziell aber auch Flexibilität ist wichtig. „Sei wie das Wasser.“ – sagte schon Bruce Lee. Und neulich las ich: „Mutig ist der, der den ersten Schritt tut, auch wenn er noch nicht weiß, wohin sein Weg führt.“ Und William Shakespeare schließlich soll ja gesagt haben: „Wenn man nicht weiß, wohin man will, so kommt man am weitesten.“
Man findet also auch gute Argumente für eine andere Perspektive. Und ich zumindest suche immer gern nach einer solchen.